Skoda-Velo-Tour Frankfurt: Strassacker mit Sieg in der Teamwertung

Nicht immer läuft alles nach Plan. Nachdem die vergangenen Austragungen des Amateurrennens des Radklassikers Eschborn-Frankfurt seit 2019 stets von den Teamfahrern in Celeste dominiert wurden, ging die Equipe aus Süßen in der Einzelwertung diesmal leer aus. Neuzugang Dennis Biederer erreichte in einem hochkarätig besetzten Rennen mit Platz 4 das beste Ergebnis fürs Team. Dank eines mannschaftlich geschlossenen Auftritts mit Ben Witt (11.), Fabian Thiele (12.) und Johannes König (18.) konnten wir immerhin den Sieg in der Teamwertung mit nach Hause nehmen.

Von Moritz Palm

Doch eins nach dem anderen: Den Winter der letzten Tage beiseitegeschoben, empfing uns die Stadt Eschborn mit strahlendem Sonnenschein und besten Renntemperaturen um die 20 Grad. In diesem Jahr standen wir mit einem vergleichsweise dezimierten Team am Start, einige Leistungsträger der vergangenen Jahre fehlten aus verschiedenen Gründen im Aufgebot. Dafür wie in jedem Jahr mit dabei (wenn auch in anderem Trikot): Boris Rhein, Ministerpräsident des Landes Hessen, selbst begeisterter Rennradler und Unterstützer der Rennveranstaltung am 1. Mai.

Nach der für das Rennen üblichen hektischen Anfangsphase durch die Frankfurter Innenstadt übernahmen Jannis, Phil und Nils die Tempoarbeit am Feldberg. Auf den letzten 2 Kilometern konnten wir das Feld auf ca. 12 Mann dezimieren und gingen in dieser Konstellation auch in die Abfahrt.

Die damit entstandene Gruppe des Tages fuhr mit Kapitän Biederer bis zum Mammolshainer Stich – dem Anstieg, an dem das Rennen Jahr für Jahr entschieden wird. Ein ehrliches Ausscheidungsrennen über den bis zu 20 Prozent steilen Mammolshainer Stich führte unter dem Jubel der zahlreichen Fans schließlich dazu, dass sich ein Fahrer an der Spitze absetzen konnten. Ganz vorne als Solist Florian Sauer, kurz dahinter eine sechs Mann starke Gruppe mit Dennis.

Sauer, bekannt als starker Zeitfahrer, ließ sich den Sieg auf den letzten 10 Kilometern nicht mehr nehmen und überquerte die Ziellinie in Eschborn nach ca. 2:30h Stunden als verdienter Sieger. Auf den Plätzen dahinter konnten sich der Belgier Michael Apers sowie Tobias Eise die verbliebenen Podiumsplätze sichern, während Dennis Biederer nach einem starken Sprint auf Platz 4 einfuhr.

Kapitän Bieder meinte zum Rennverlauf im Ziel: “Leider habe ich am letzten Berg etwas zu früh die Karten auf den Tisch gelegt und bin im letzten Drittel fast explodiert. Als dann die entscheidende Attacke des Siegers ging, konnte ich nicht reagieren. Im Sprint sind mir als Bergfahrer leider die ganz hohen Wattzahlen verwehrt, daher geht der vierte Platz definitiv in Ordnung. Trotzdem war es ein super Rennen, die Jungs haben einen klasse Job für mich erledigt und gerade die Zuschauermengen am Mammolshainer haben richtig Laune gemacht – ein top Event!”

Nun heißt es für uns, Niederlage wegstecken, Krone richten und auf die nächsten Rennen fokussieren. Bereits in 10 Tagen geht es für uns beim 3Rides UCI Gran-Fondo in Aachen wieder um den Sieg, diesmal in Top-Besetzung.

Take-Away des Tages: Eine Entwicklung, die sich im professionellen Radsport seit Jahren abzeichnet, lässt sich auch für den Amateursport konstatieren. Der sportliche Wettstreit wird schneller, professioneller und kompetitiver – und auch die Konkurrenz macht ihre Hausaufgaben. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 41,1 km/h wurde das Amateurrennen nur unwesentlich langsamer ausgefahren als das Rennen der Elite.