Tour de Kärnten - Etappe 1: Moritz Beinlich siegt beim Auftakt
Der erste Saisonhöhepunkt steht an – die Tour de Kärnten. Über sechs Etappen führt das Rennen rund um den Faaker See bei Villach. Die Equipe in Celeste ist mit elf Fahrern am Start und wird versuchen, an die großen Erfolge der bisherigen Saison anzuknüpfen. An dieser Stelle werden wir uns jeden Tag melden und den Renntag kurz Revue passieren lassen.
Von Fabian Thiele
Hallo aus Kärnten! Bei bestem Fahrradwetter fiel heute nach kurzer Neutralisation der Startschuss zur ersten Etappe. Das Profil zeigte einen hügeligen Etappenbeginn, bevor nach 70 km der Anstieg zum Hochrindl anstand – neun Kilometer bei ebenso vielen Steigungsprozenten. Von dort ging es bergab und das Tal hinab zum Ziel auf dem Marktplatz in Feldkirchen. Insgesamt standen nicht weniger als 2200 Höhenmeter und 120 Kilometer auf dem Plan. Mit uns an der Startlinie stand ein sehr gut besetztes Fahrerfeld aus dem Aus- und Inland, als prominentester Konkurrent ist sicherlich der amtierende Granfondo-Weltmeister des Jahres 2022 (Trento) Stefan Kirchmair aus der Alpenrepublik zu nennen.
Vom Start weg spannten wir uns vor das Feld und machten auch das Tempo am ersten Berg des Tages, der unmittelbar nach der Neutralisation losging. Auf der Kuppe waren noch etwa 50 Fahrer beieinander. Wir hielten im folgenden kuppierten Teil unsere Kapitäne aus dem Wind und hatten alles unter Kontrolle. Eigentlich hatten wir mit zahlreichen Attacken in der Startphase gerechnet, aber es schien, als seien auch die Konkurrenten zufrieden damit, dass wir die Verantwortung für das Rennen übernahmen. Auf kleinen kurvigen Straßen ging es durch die Hügel und plötzlich zeigte der Blick zurück zahlreiche Lücken in der Gruppe, die im ununterbrochenen auf und ab entstanden waren. Obwohl wir eigentlich konservativ fahren wollten, ließen wir uns diese Chance nicht entgehen und Jannis Wittrock und ich (Fabian Thiele) spannten uns vor die Gruppe und hielten das Tempo hoch. Eine hakelige Abfahrt tat ihr übriges und so konnten wir uns mit etwa 20 Fahrern, darunter sechs vom Team Strassacker absetzen. Nach einem kurzen Flachstück, auf dem auch Jonas Brzenczek sich in die Tempoarbeit einschaltete, folgten in kurzer Folge zwei treppenartige Anstiege ohne Abfahrt zur Erholung.
Hier fasste sich Moritz Beinlich ein Herz und konnte sich im zweiten Teil des Berges langsam von seinen Begleitern lösen. Während Jannis und ich uns nach hinten verabschiedeten, fuhren Chris Mai, Moritz Palm und Jonas weiter in der Favoritengruppe. Moritz konnte sich in der Folge absetzen und hielt auch im Anstieg zum Hochrindl die Schlagzahl hoch. In der Verfolgergruppe riss Chris mit Stefan Kirchmair und Daniel Debertin (Engadin Radmarathon Team) eine Lücke, Moritz und Jonas mussten sich etwas zurückfallen lassen. Auf der Kuppe des Berges hatte Moritz dreieinhalb Minuten auf das Verfolgertrio etwa zwei Minuten dahinter folgten Moritz (Palm) und seine Begleiter. Das Rennen war also in seine Einzelteile zerfallen.
In der Abfahrt lief nochmal einiges zusammen. Moritz (Palm) fuhr mit Johannes Hermann von der Rad-Union Wangen und Jonas bergab und auf dem folgenden Flachstück an die Gruppe um Kirchmair und Chris heran. Unmittelbar nach dem Zusammenschluss attackierte Moritz und als er wieder eingefangen wurde, setzte Chris einen Konter, dem niemand folgen konnte. An der Spitze fuhr Moritz (Beinlich) derweil von Krämpfen geplagt, aber letztlich ungefährdet einem triumphalen Sieg entgegen. Auch Chris wurde nicht mehr gestellt und überquerte 3:04 hinter Moritz den Zielstrich als Zweiter. Moritz (Palm) und Johannes Hermann konnten ihre Kontrahenten abermals distanzieren und Moritz entschied den Zweiersprint um den letzten Podiumsplatz für sich. Auf Rang sieben folgte Jonas, in der ersten größeren Verfolgergruppe belegten ich, Jannis und Johannes König die Plätze 11, 13 und 15.
Damit startet die Tour de Kärnten mit einem perfekten Rennen für uns. Vor dem morgigen Einzelzeitfahren und dem Bergrennen am Montag finden wir uns in einer idealen Ausgangsposition für die Gesamtwertung.
Bis morgen!
Euer Fabian