Tour de Kärnten - Etappe 6: Zur Burgruine Finkenstein
Unser erster Saison-Höhepunkt steht an – die Tour de Kärnten. Über sechs Etappen führt das Rennen rund um den Faaker See bei Villach. Die Equipe in Celeste ist mit elf Fahrern am Start und wird versuchen, an die bisherigen Erfolge der Saison anzuknüpfen. Wir werden uns hier jeden Tag melden und den Renntag kurz Revue passieren lassen.
Von Mortitz Beinlich
Die sechste und damit letzte Etappe versprach bereits auf dem Papier mit 64km und knapp 1000 Höhenmetern ein schnelles Rennen zu werden, sodass wieder einige schnellkräftige Jungs die Chance auf eine Ausreißergruppe suchen dürften. Um der sechstägigen Rundfahrt ein gebührendes Finale zu bereiten, stand zum Etappenende ein ca. 3km langer Anstieg mit durchschnittlichen 10% Steigung hoch zur Burgruine Finkenstein an.
Bereits am Vorabend waren wir uns einig, die Etappe über kontrollieren zu wollen und eine schnelle Nachführarbeit ohne riskante Manöver zu leisten, um mein gelbes Trikot sicher ins Ziel zu bringen. Wenn wir am Fuße des letzten Berges führen, könnte es eventuell mit einem weiteren Tagessieg in Celeste klappen, soweit die Theorie.
Der Startschuss fiel um Punkt neun Uhr, die Nervosität aller Fahrer war auf Anhieb spürbar und so dauerte es nur wenige Kilometer bis sich eine achtköpfige Ausreißergruppe lösen konnte. Neben dem einzigen Strassackerfahrer Jonas Brzenczek waren unter anderem Johannes Hermann und Levi Meßmer vom Team Rad Union Wangen/ Haschko Teil der stark besetzten Führungsgruppe, die ihren Vorsprung lange bei einer Minute verteidigte.
Im Hauptfeld dahinter reihten sich alle Teamkollegen geschlossen vor mir ein, um das Tempo hochzuhalten und die Übersicht und Kontrolle im Renngeschehen nie zu verlieren. Rechtzeitig zur Ortsdurchfahrt in Faak am See kamen uns die Ausreißer wieder näher, sodass wir ein weiteres Mal die Taktzahl erhöhten, um in einem großen Pulk das Finale 3km vor Ziel einzuläuten.
Dem wurde Chris Mai mit einem beherzten Antritt gerecht, der sofort eine 100m große Lücke aufriss. Während Moritz und ich die Reaktion der verbliebenen Sieganwärter abwarteten, übernahm zuerst Dennis Biederer und kurze Zeit später Stefan Kirchmair die Nachführarbeit.
Im Sog von Stefan Kirchmair konnte ich als Einziger zu Chris 500 Meter vor Ziel aufschließen. Zum Erfolg fehlten Chris nur wenige Meter, der Anstieg war für ihn eine oder zwei Minuten zu lang. Wie am Vortag spitzte es sich nun auf ein-Kopf-an-Kopf Finale zu, das ich erneut zu meinen Gunsten entscheiden konnte.
Erschöpft und freudestrahlend durfte ich im Zielbereich die Glückwünsche meiner heranstürmenden Teamkollegen entgegennehmen und hatte für jeden ein dickes Kompliment übrig: Danke für diese grandiose, geschlossene Mannschaftsleistung heute und während der gesamten Tour, ohne die das gelbe Trikot sowie Chris‘ zweiter und Moritz dritter Platz im Gesamtklassement nicht möglich gewesen wären. Beim gemeinsamen Anstoßen (mit Radler) fielen wir uns erleichtert und glückselig in die Arme und feierten einen wirklich tollen Einzel- und Teamerfolg.
Mit der Ehrung der Etappen- und Gesamtklassement Sieger neigt sich die diesjährige Tour de Kärnten am Nachmittag bei einem reichhaltigen Buffet dem Ende zu. Wir blicken auf sechs sehr erfolgreiche Tage zurück, bei denen sechs Etappensiege in Celeste und die Plätze 1-3 im Gesamtklassement heraussprangen. Wir hoffen, dass ihr ein paar schöne Einblicke in unseren „Tour“-Alltag bekommen habt und weiter unser sportliches Treiben verfolgt.
Sportliche Grüße
Euer Moritz