TOUR Transalp - Etappe 3: Achtung Sand
Zwei Herausforderungen hatte die dritte Etappe zu bieten, mit denen wir nicht gerechnet hatten: Feinen Split in engen Kurven auf der Abfahrt vom Monte Grappa. Und ein flaches Finale, bei dem wir allein kämpfen mussten und bei dem es plötzlich drückend heiß wurde. Aber von vorn.
Von Jael Heinrich und Hardy Kahler
Auf dem Papier oder besser auf Komoot lagen morgens 133 Kilometer und gut 2900 Höhenmeter vor uns. Am Ende sprachen unsere Daten eher von 2600 Höhenmetern, aber was ganz genau stimmt, das könnten wir im Nachhinein schwer sagen. Fakt ist, die ersten 20 Kilometer ging es bergab auf der Abfahrt von San Marino di Castrozza entlang des Laufs des Flüsschens “Torrente Cismon”. Wir fuhren neutralisiert, aber es blieb unruhig und hektisch. Denn wie wir wollten sich alle möglichst weit vorn aufhalten.
Kaum kam der erste Anstieg zum Passo Croce d’Aune, zog sich das Feld auch schon auseinander, dafür sorgten die 600 Höhenmeter. Der zweite Pass wurde endgültig zur Nagelprobe. Hoch zum Monte Grappa war es schwer, einen Rhythmus zu finden, denn auf den 1500 Höhenmetern wechselte die Steigung ständig. Ein leichter Wind sorgte für Erholung. Dann stürzten wir uns in die Abfahrt.
Die eine oder andere Kehre war heikel: “Achtung Sand” hatten die Voraus-Patroullien in Gelb auf die Straße gesprayt, aber da war auch schon die Kurve, reagieren kaum noch möglich. Dazu Schlaglöcher und frisch geflickter Teer. Aber wir kamen heil nach unten.
Auf den letzen flachen Kilometern waren wir auf uns gestellt, gingen die Sache aber konservativ an, dafür mit deutlich weniger Schmerzen als gestern. Ausgerechnet hier wurde es nochmal anstrengend, denn die Hitze und die Luftfeuchtigkeit waren überraschend heftig. Die zweite überraschende Herausforderung, aber auch die hielt uns nicht vom Etappensieg ab.