TOUR Transalp - Etappe 4: So schmeckt Hitze
Von Jael Heinrich und Hardy Kahler
Schon am Morgen war zu spüren, was heute auf uns zu kommen sollte. Die Daten der vierten Etappe von Pederobba nach Folgaria waren Transalp-üblich: 141 Kilometer Distanz, 2960 Höhenmeter. Aber die Schwüle drückte schon am Morgen beim Packen der Transporttaschen. Drei Stunden später, kurz nach Elf waren es über 30 Grad. Da hatten wir Pederobba längst verlassen und es ging in den ersten Anstieg mit Serpentinen und 4 bis 10 Prozent Steigung.
Endlich eine richtige Steigung, da weiß man, was man hat. Denn davor hatten uns schon 50 Kilometer weichgekocht, auf denen es immer leicht bergan gegangen war. Eine Art Steigung, die auf unserer Beliebtheitsskala unten rangiert. Das Tempo war hoch, wir konnten uns aber vorn in der Gruppe halten, die Wellen im Profil haben wir irgendwie weggedrückt.
Mit dem Anstieg kamen wir besser klar und hatten endlich das Gefühl, unser Tempo gefunden zu haben. Das blieb auch auf dem Hochplateau so, aber es sollte hart bleiben. Vor allem, weil Jonas fast durchgängig das Tempo machen musste. Denn meist waren wir im allein im Duo unterwegs, und unsere zeitweise Begleitung brauchte selbst Windschatten.
Dann verlor Jonas auch noch eine volle Flasche, bei der Hitze keine gute Idee. Zum Glück war unser nächster Versorgungsposten nur 10 Kilometer entfernt. Und so reichten Flüssigkeit, Kraft und Wille für den letzten Pass vor Folgaria. Dort erlöste uns, wie auch alle anderen, die rote Linie der Zeitwertung.
Die Etappe ging an uns, aber die Abstände waren diesmal kleiner. Auch, weil die Mixed-Teams hinter uns hart um die Plätze kämpfen. Es war kein Tag nach unserem Geschmack, da waren wir keine Ausnahme, wie die Gespräche am Ende der Etappe zeigten. Aber auch wenn es nicht schmeckt, musst Du essen, das kennen wir Radfahrer ja.