Ötztaler Radmarathon: Ein Fahrer fehlte für das Team Podium

Der Ötztaler Radmarathon gilt als eines der härtesten Jedermannrennen. Auf einer Strecke von 225 km müssen vier Alpenpässe und rund 5.500 Höhenmeter überwunden werden. Eine Herausforderung, der sich auch das Team Strassacker einmal mehr stellen wollte. Allerdings waren aufgrund der parallel stattfindenden UCI Gran Fondo WM im dänischen Aalborg sowie einigen gesundheitsbedingten Ausfällen nur fünf Teamfahrer am Start.

Am Sonntag war perfektes Rennwetter vorhergesagt. Zum Start um 6:30 Uhr waren es bereits angenehme 14 Grad, sodass wir nur im Race-Einteiler starten konnten. Die schnelle Abfahrt von Sölden nach Oetz war wie immer sehr hektisch, aber wir konnten uns durch den Start im Startblock 1B schnell vorne positionieren.

In dem 18 km langen Anstieg zum Kühtai war das Tempo zu Beginn hoch, sodass sich schnell eine Spitzengruppe von ca. 70 Fahrern bildete. Wir waren bis zur Passhöhe mit Moritz Beinlich, Chris Mai, Philip Peitzmeier und mir (Nils Kessler) zu viert in der Spitzengruppe vertreten. Gemeinsam ging es in die sehr schnelle Abfahrt hinab nach Innsbruck.

Am zweiten Anstieg zum Brenner war das Tempo wie gewöhnlich eher gering. Alle Fahrer wollen hier im Windschatten Kräfte sparen, denn die entscheidende Rennphase beginnt erst beim Jaufenpass. Wir nutzten die Passage von Innsbruck über den Brenner bis nach Sterzing, um uns gut zu verpflegen. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an unsere Betreuer!

Erwartungsgemäß wurde der Jaufenpass von Beginn an sehr schnell gefahren, sodass die Spitzengruppe in viele kleine Gruppen zerfiel. Im oberen Teil des Jaufenpass mussten wir durch eine Baustelle ein ca. 2 km langes Gravel Stück bewältigen. Glücklicherweise kamen wir alle pannenfrei durch die Passage. Moritz erreichte mit der Favoritengruppe an Position elf die Passhöhe. Chris, Philip und ich folgten jeweils einzeln mit ein paar Minuten Rückstand.

Am Ende der technisch anspruchsvollen Abfahrt vom Jaufenpass passierte leider ein Unfall. Moritz verbremste sich in einer Haarnadelkurve und flog über die Leitplanke in eine Böschung. Prellungen und Schürfwunden waren das Ergebnis dieses Ausflugs in die Botanik. Moritz hatte hierbei noch Glück im Unglück und konnte nach einer Pause und Bike-Reparatur bei unserem Betreuer Florian Vrecko in St. Leonhard langsam nach Sölden weiterfahren – sein bis dahin aussichtsreicher Kampf um einen Platz in den Top Ten war allerdings gelaufen.

Für uns folgte der entscheidende Scharfrichter: Am 28 Kilometer langen Timmelsjoch kann man viel Zeit und Positionen gut machen oder verlieren. Ich konnte leider nicht mehr meine erhofften Leistungswerte fahren und verlor bis zur Passhöhe auf 2509 Metern noch einige Positionen, Philipp erging es ähnlich. Chris und Johannes König hatten eine bessere Pacingstrategie und konnten Zeit gut machen.

Das Ziel in Sölden erreichten Chris, Philip, Johannes und ich mit einer Platzierung in den Top 100 und in einer Zeit von unter 7:48 Std. Leider benötigt man beim Ötztaler fünf Fahrer für die Teamwertung, sodass wir nicht gewertet wurden. In diesem Sinne haben wir noch ein Ziel für 2025…