TOUR Transalp - Etappe 1: Steil können sie hier

Hallo von der Tour Transalp! Traditionell einer der Höhepunkte des Sommers startet das Team Strassacker auch in diesem Jahr bei der einwöchigen Rundfahrt durch die Alpen. Diesmal geht es über knapp 800 Kilometer und etwa 16.000 Höhenmeter von Lienz zum tradi-tionellen Zielort in Riva del Garda. Am Start stehen Chris Mai und Nils Kessler in der Zwei-erwertung und Fabian Thiele als Einzelstarter.

Von Fabian Thiele

Nachdem wir Samstag mittags nach reibungsloser Anreise in Lienz eingetroffen waren, hatten wir uns den ersten Berg der Transalp 2024 angeschaut und schon da festgestellt, dass die erste Etappe mit 73 Kilometern und 2200 Höhenmetern schon ein echtes Brett werden würde. Die Hö-henmeter begannen nämlich erst bei Tageskilometer 25 und die letzten drei Kilometer führten bergab ins Ziel in Sillian – also 2000 Höhenmeter auf 45 Kilometern, das hat man auch nicht alle Tage. Dementsprechend mussten die Anstiege auch extrem steil und selektiv sein und genau so sah dann auch die Strecke aus. Nach ruhigem Beginn und einer flachen Schleife aus Lienz her-aus erklomm das Feld den Anstieg nach Bannberg hoch zur Pustertaler Höhenstraße. Mit durch-schnittlich zweistelligen Steigungsraten für über fünf Kilometer trennte schon dieser erste Berg die Spreu vom Weizen, wofür vor allem ein Trio verantwortlich war: Die Vorjahressieger René Pammer und Christian Oberngruber sowie Paul Verbnjak, der ab August für Lidl-Trek Devo in die Pedale treten wird und bei der Transalp die ersten drei Tage außer Konkurrenz mitfährt, um etwas Renn-härte in die Beine zu kriegen. Diese schlugen jedenfalls ein Höllentempo an, dem niemand zu folgen im Stande war. Chris, Nils und ich fuhren den Anstieg dosiert und kontrolliert, um nicht zu viele Körner zu verschießen. Dabei wurden wir noch von einem Zweierteam aus Lienz überholt, ansonsten stand das Rennen aber. Vorneweg das Trio infernale, hinterher das Lienzer Team Webhofer/Schupfer und dahinter wir drei in Celeste.

Über die Kuppe konnte ich nicht ganz bei Nils und Chris mitfahren und so trennten sich hier unse-re Wege. Über die extrem selektive Strecke hinweg vergrößerten sich die Abstände zusehends und tatsächlich fuhren alle bis zum Ziel mehr oder weniger ihr eigenes Rennen, weil es immer ent-weder steil bergauf oder steil bergab ging. An der Zeitnahme in Sillianberg fuhren schließlich Pammer und Oberngruber gemeinsam mit dem nicht gewerteten Verbnjak über den Strich, dicht gefolgt von Webhofer und Schupfer. Chris und Nils kamen auf einen souveränen dritten Rang und ich überquerte etwa eine Minute hinter den beiden als erster in der Einzelwertung die Ziellinie. Bereits nach dem ersten Tag sind die Abstände groß: Chris und Nils haben auf Rang drei schon knapp sieben Minuten Rückstand auf die beiden Spitzenduos, in der Einzelwertung liege ich be-reits sechs Minuten vor meinem ersten Verfolger. Nun heißt es erholen und schon mal Vorfreude auf den morgigen Tag aufbauen, denn es geht hinein in die Dolomiten über den Passo Falzarego hinauf zur Bergankunft am Passo Pordoi.

Bis morgen!