TOUR Transalp - Etappe 3: Im Energiesparmodus durch die Dolomiten
Von Fabian Thiele
Die dritte Etappe hielt wieder eine wilde Fahrt über drei Pässe durch die Dolomiten bereit. Über die Pässe Fedaia, Valles und Rolle ging es hinab ins Ziel nach San Martino di Castrozza. Die Zeit wurde auf dem Rollepass genommen. Auf den ersten beiden Etappen war das Duo Pam-mer/Oberngruber deutlich stärker als das restliche Feld. Daher hatten wir uns vor dem Start vorge-nommen, nicht bei den beiden mitzufahren, sondern uns in der zweiten Gruppe aufzuhalten und ein wenig Kraft für die restlichen Etappen zu sparen. Nach der extrem langsam gefahrenen 45-minütigen Neutralisation bis Canazei ging direkt unten in den Fedaia hinein wie erwartet die Post ab und Pammer, Oberngruber und der ein letztes Mal außer Konkurrenz startende Paul Verbnjak setzten sich ab. Wie geplant reihten wir uns dahinter ein und fuhren die gute halbe Stunde auf den Fedaia kontrolliert und relativ entspannt. Auch nach der rasend schnellen Abfahrt sparten wir im Tal bis zum Einstieg des Passo Valles Körner. Der Passo Valles war der bisher längste Anstieg im Rennen mit über 1200 Höhenmetern. Etwa bei zwei Dritteln des Passes erhöhten Chris und Nils die Schlagzahl minimal und konnten sich dadurch Stück für Stück von der noch sechsköpfi-gen Gruppe lösen. Die Konkurrenz um den zweiten Platz in der Teamwertung war da aber schon lange nicht mehr zu sehen, wodurch die beiden einen weiteren großen Schritt in Richtung Rang zwei machten.
Ich blieb weiter in der Gruppe mit drei weiteren Einzelfahrern, um möglichst wenig Energie zu ver-brauchen. So gingen wir in den gut sechs Kilometer langen Schlussanstieg zum Passo Rolle, wo ich bis zur Hälfte des Anstiegs in der Gruppe blieb. In einer Rechtskehre nahm ich mir ein Herz und attackierte meine Begleiter. Schnell konnte ich eine Lücke reißen, bis zum Ziel eine knappe Minute an Vorsprung herausfahren und mir so den dritten Tagessieg in Folge sichern. Etwa zwei Minuten vor mir hatten Chris und Nils schon die Ziellinie überquert, wodurch sie ihren Vorsprung auf den dritten Platz weiter ausbauen konnten. Damit konnten wir erneut einen erfolgreichen Tag in traumhafter Landschaft verbuchen. Morgen steht die Königsetappe über Passo Gobbera, Passo Brocon und hinauf über den Monte Grappa an, es warten 130 Kilometer und über 3000 Höhenmeter.