TOUR Transalp - Etappe 5: Ein langer Tag zu dritt

Nach der gestrigen Königsetappe hatten wir eine wenig erholsame Nacht im Glutofen Bassano del Grappa und auch am Start um neun war es schon heiß und schwül. Entsprechend hingen am Start alle ein bisschen in den Seilen. Trotzdem ging es nach Ende der Neutralisation direkt zügig zur Sache und das führende Duo Pammer/Oberngruber schlug im ersten langen Anstieg sofort ein hohes Tempo an, was die Gruppe auf etwa zehn Fahrer reduzierte. Eine weitere Tempoverschärfung kostete uns drei Fahrer in Celeste zunächst auch den Anschluss. Als ich aber feststellte, dass die Führenden nur ein paar Sekunden vor unserer Gruppe fuhren, ohne wirklich wegzukommen, sprang ich nach vorne und Chris und Nils folgten mir einen Moment später. Ab hier ging die Lücke zur Verfolgergruppe mit einigen Einzelstartern auf und eine für uns komfortable Situation zeichnete sich ab. Aber falsch gedacht, nach ein paar Minuten zog Pammer das Tempo wieder an und es war um uns drei geschehen. Zu dritt fuhren wir weiter schnell, aber noch kontrolliert die verbleibenden der etwa 15 Kilometer des Berges hinauf.

Ich merkte schon, dass ich nicht meinen besten Tag erwischt hatte und entsprechend litt ich ein wenig auf den kommenden 40 Kilometern, die wir zu dritt auf der Hochebene von Asiago abspulten. Dass auch an uns die Belastung der vergangenen Tage nicht spurlos vorübergeht, merkte man an leichten atmosphärischen Verstimmungen, die aber auch schnell überwunden waren. Nach der langen Abfahrt machten wir uns nun wieder in bester Harmonie auf den Weg zurück hinauf in die Hochebene ins Ziel nach Lavarone. Im langen Tal blieben wir beieinander, als die Straße aber begann, steiler anzusteigen, musste ich Chris und Nils ziehen lassen und mein Tem-po fahren. Immerhin hatte ich so Zeit, einen kurzen Toilettenstopp einzulegen, wodurch ich im Anschluss deutlich leichter meine Leistung aufs Pedal bringen konnte. Chris und Nils fuhren unterdessen erneut als ungefährdete Zweite ins Ziel. Ich konnte meinen Vorsprung auf die sich zwischenzeitlich nähernden Verfolger halbwegs halten und so meinen fünften Tagessieg bejubeln, der heute ein hartes Stück Arbeit in der Hitze war. Morgen geht es dann über 140 Kilometer und 2600 Höhenmeter zum Kalterer See. Weniger heiß dürfte es unten im Etschtal nicht werden, aber vielleicht sind wir nun ein wenig an die Hitze angepasst.