TOUR Transalp - Etappe 7: Finale

Von Fabian Thiele

Zum Finale der Tour Transalp stand eine gut 100 Kilometer lange Etappe von Kaltern nach Riva del Garda auf dem Menü. Auf den ersten 35 topfebenen Kilometern im Etschtal passierte nicht viel, nur ein geschlossener Bahnübergang sorgte für etwas Abwechslung. Hauptschwierigkeit des Tages war der Anstieg hinauf zum Andalosattel, bei dem nochmal etwa 1000 Höhenmeter zu überwinden waren. Schon auf den ersten Metern bot sich das bekannte Bild: Die Spitzenreiter Pammer/Oberngruber setzten sich ab, dahinter bildete sich eine Gruppe. Diese war heute aber mit rund zwanzig Mann trotz hohen Tempos deutlich größer als in den letzten Tagen – vermutlich hatte sich der ein oder andere Körner für den Schlusstag aufgespart. Trotz mehrerer Tempover-schärfungen meinerseits kam zunächst keine Gruppe zustande, sondern alle fuhren immer mit, wollten aber keine Führungsarbeit verrichten. Kurz vor der Kuppe sprang ich an einem Steilstück ans Hinterrad von Jef Vanhoof aus der Masterkategorie, der einmal das Gas stehen gelassen hatte und diesmal wollte niemand hinterherfahren und wir hatten schnell eine gute Lücke. In der Abfahrt und den folgenden welligen Abschnitten arbeiteten Jef und ich gut zusammen und konnten hinter uns keine Verfolger mehr sehen, der Abstand schien sich also konstant zu vergrößern.

Im treppenförmigen Schlussanstieg zum Passo Ballino fuhr ich mein Tempo, dem Jef nun nicht mehr folgen konnte, auch wenn er stets in Schlagdistanz blieb. Von der Verfolgergruppe war wei-terhin nichts zu sehen und so konnte ich mich an der Zeitnahme vor der Passhöhe noch kurz sammeln und meinen siebten Sieg auf der siebten Etappe genießen. Einige Momente später kam auch die Verfolgergruppe aus der heraus Chris und Nils Rang drei in der Tageswertung der Männerteams belegten. Beide waren von der recht frühen Zeitnahme überrascht worden und hatten so den heute zweitplatzierten Gebrüdern Höllige etwas unfreiwillig den Sprint angezogen. Nils hatte seinen Sturz von gestern glücklicherweise recht gut verkraftet, trotzdem gingen die beiden heute kein Risiko mehr ein und fuhren die Etappe eher konservativ zu Ende. Auf der neutralisierten Abfahrt hinab nach Riva blieb nun endlich Zeit, die herrliche Landschaft zu genießen und in aller Ruhe ins Ziel an die Promenade am Gardasee zu rollen. Dort ließ sich Chris nicht lumpen und gönnte sich ein Bad in den azurblauen Fluten.

So neigt sich eine sehr erfolgreiche Rennwoche dem Ende entgegen, in der Team- und der Ein-zelwertung jeden Tag auf dem Podium standen und einen ersten und zweiten Gesamtrang mit nach Hause nehmen dürfen. Auch das Wetterglück war uns hold – wir hatten kein einziges Mal Regen oder kalte Temperaturen. Heute Abend beschließen wir die Woche noch mit der traditionel-len Finisherparty in Riva, bevor es morgen zurück nach Hause geht.